Wir sind viele: Mit christlichen Werten sollten wir für die Herausforderungen der Welt gewappnet sein.

Mehr als 1200 Besucher, darunter Oberbürgermeister Bernd Hornikel, sind in Schorndorf am Sonntag um 17 Uhr der Einladung zum „Heiligabend auf dem Marktplatz“ gefolgt. Nach einer Pause 2022 war dies zum zweiten Mal und dürfte bei dieser Resonanz zum künftigen Dauerläufer werden. Die Historie: Das Große Blasmusikorchester spielt offenbar seit Jahren dort um 17 Uhr. Und in der Pandemie, in der Versammlungen in der Stadtkirche nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden durften, sprach Pfarrerin Dorothee Eisrich die Bläser an, ob man das Treffen nicht gemeinsam ausrichten wolle.

Zur Erinnerung: Als die Stadtkirche 2013/14 innen renoviert wurde, fanden zweimal Weihnachtsgottesdienste auf dem Marktplatz mit bis zu 4000 Besuchern statt. Hatte ich an Heiligabend also maximal 500 Teilnehmer erwartet, verschlug es mir fast die Sprache als ich schon beim Hingehen bemerkte, wie viele Menschen dorthin mit mir unterwegs waren.

Auf einem kleinen Podium mit Mikrophon und Scheinwerfern direkt am stattlichen Christbaum am Oberen Marktplatz stand die Pfarrerin, flankiert von den Bläsern und einem Schlagzeug und in einem riesigen Kreis um sie herum die Menschen: Junge Männer, die die Oma dick eingemümmelt im Rollstuhl in die vorderste Reihe geschoben hatten; ältere Paare; junge Familien mit ihren Kleinkindern. Die Stimmung war freudig-festlich und Sturm und Regen waren milden Temperaturen gewichen.

Pfarrerin und Blasmusiker bildeten das Zentrum der Feier in festlichem Ambiente.

Etliche klassische Weihnachtslieder sangen wir inbrünstig und gemeinsam aus hunderten Kehlen, begleitet von Trompeten, Posaunen, Saxophonen und Klarinetten sowie dem Schlagwerk. Die Theologin fand auch inhaltlich den richtigen Ton in ihrer kurzen Ansprache, in der sie vom Bedürfnis nach Frieden und Gemeinschaft sprach und dass nun genug gejammert sei über Politik, wirtschaftliche Lage und Migranten.

Schließlich las sie aus dem Lukasevangelium die Geschichte von der Geburt Jesu vor; wer wollte, konnte beim Vater-unser mitbeten und schließlich Gottes Segen empfangen, den die Pfarrerin für uns alle erbat. Teils standen mir die Tränen in den Augen beim Singen und dem Blick in die vielen friedlichen Gesichter meiner Mitbürger, die in der illuminierten Innenstadt mit schicken Fachwerkfassaden in der Dunkelheit so viel Liebe und Zuversicht ausstrahlten. Danke. Und 2024 wieder.

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