Unter dem Motto „Finde Dein Herzensbusiness“ richtet der sächsische Unternehmer Felix Kemna ab Donnerstag, 10. Juni, einen zehntägigen Online-Kongress aus, bei dem auch ich am Mittwoch, 16. Juni, sprechen werde. Der 37-Jährige, der neben mir 35 weitere Redner aus dem gesamten deutschsprachigen Raum gebucht hat, erwartet 2000 Teilnehmer. Täglich sind vier Interviews mit 40 bis 80 Minuten Dauer freigeschaltet, die je ab 18 Uhr kostenlos 24 Stunden abrufbar sind.
Wer alle Vorträge zum Nachhören buchen will, bezahlt 77 Euro netto. Zzgl. fünf Workshops kostet das Paket 231 Euro netto. Thematisch bauen die Tage aufeinander auf: Ausgehend von Fragen wie „Wer bin ich?“ oder „Was will ich in meinem Leben?“ geht es um Berufung und Vision, Selbstwahrnehmung, innere Schatten und biographische Prägung, womit sich auch mein Part befassen wird, den ich mit meinem Agentur-Partner Michael Sudahl bestreite.
Steht die Geschäftsidee, geht es um Kalkulation und Finanzierung, Zielgruppen und Vertrieb, Marketing und Prozesse wie Produktion oder Controlling. Am Sonntag, 13. Juni, spricht bspw. der Astronauten-Coach Alexander Maria Faßbender über Motivation und Selbstdisziplin. „Mit allen Speakern habe ich eine persönliche Verbindung oder sie kommen über Empfehlungen aus meinem Netzwerk,“ sagt der Veranstalter, der nach sechs Semestern das Studium des Verkehrsingenieurwesens an der TU Dresden abgebrochen hat, weil es nicht seine Lebensspur war.
Aus der Not kellnert der Sachse, der in Pirna wohnt, und macht sich 2008 als Gastro-Logistiker selbstständig. Während der Fußball-WM in Brasilien 2014 richtet der Workoholic sechs Wochen das Catering im Stadion von Brasilia aus. Parallel betreibt er mit Freelancern ein Maklerbüro für Finanzdienstleistungen. Ende 2016 nimmt Kemna, dem 2010 ADHS diagnostiziert worden war, seinen Burn-out wahr und beginnt 2017 eine Therapie.
„Ich stellte meine Selbstständigkeit komplett ein, um den Kopf frei zu bekommen und arbeitete bei BMW in Leipzig ein Jahr am Band,“ sagt der Single, der so seine inneren Themen aufarbeiten konnte. Seinen Neustart in die Selbstständigkeit verhindert der Covid-19-bedingte Lockdown. In der erzwungenen Ruhe kommt dem Macher die Idee, all seine Erfahrungen als Berater und Coach für Jungunternehmer in der digitalen und agilen Welt einzubringen.
Heute begleitet Kemna einige Einzelunternehmer, die als Dienstleister für klassische Produktionsbetriebe arbeiten, und setzt mit der Premiere seines Kongresses eine erste öffentliche Duftmarke. „Meine Vision ist der Transfer von Werten wie Schnelligkeit, Hierarchiefreiheit, Persönlichkeit und Emotion aus der neuen digitalen Welt in die alte analoge Welt,“ sagt der Pirnauer, der gerne beim Wandern in der Sächsischen Schweiz entspannt und sich für Dampflokomotiven interessiert.