Der Bericht in der Lokalzeitung war für die Gründung hilfreich.

20 Anmeldungen haben Kinderarzt Dr. Ralf Brügel und ich binnen Tagen auf ein Angebot bekommen, das wir am Mittwoch, 20. April, erstmals von 19 bis 21 Uhr in seiner Praxis gemacht haben. Auf Anhieb saßen 14 Männer im Gesprächskreis in der Praxis, die alle beim nächsten Mal am 18. Mai wiederkommen wollen. Da allerdings drei bereits verhindert sind, steigen die Chancen der anderen, dann mit im monatlichen Stuhlkreis sitzen zu können, der ja nicht nur räumlich begrenzt ist. Bei der Premiere beließen wir es vor allem bei einer Vorstellungsrunde und einem gegenseitigen Beschnuppern, wobei etliche Männer gleich bereit waren, konkrete Probleme aus ihrem familiären Alltag anzusprechen.

Schnell wurde deutlich, dass meist auch Konfliktlinien zwischen den Eltern verlaufen, derer sich die Beteiligten nicht unbedingt bewusst sind. Dass das dann bei den unterschiedlichsten Themen wie TV- oder Handy-Konsum, Zähneputzen, Naschen oder ins Bett gehen zum Konflikt führt, der sich nicht selten von der Kind-Eltern-Beziehung auf die Vater-Mutter-Beziehung verlagert, war vielen Vätern nicht bewusst. Deshalb war schon die Erkenntnis hilfreich, dass sich die Männer mit ihren Frauen grundsätzlich abstimmen sollten, wer welche pädagogischen Grundprinzipien (Glaubenssätze) hat, warum und ob diese im Einzelfall verhandelbar sind. Und zwar nicht im Beisein der Kinder.

Daneben dürfen auch unterschiedliche Regeln gelten, die davon abhängen, welcher Elternteil gerade in der Verantwortung ist. Dann sollte sich der andere Teil aber heraushalten statt die Glaubwürdigkeit des gerade Zuständigen zu unterminieren. Notfalls verlässt er/sie das Zimmer oder sogar das Haus bzw. die Wohnung, wenn ihm/ihr anders das Her-Aushalten nicht gelingt. Hilfreich war für etliche Väter auch die Erkenntnis, dass sie mit ihren Themen nicht allein sind und es keine „perfekten Väter“ gibt, sondern nur welche, die bspw. (un-)klar, liebevoll oder genervt sind. In letzterem Fall lohnt dann der genauere Blick auf den Vater und die konkreten Umstände und sein Umfeld, damit er wieder zu sich und in Ge-lassen-heit kommt.

Die Idee zu der „Väter-Gruppe“, über die auch die „Schorndorfer Nachrichten“ im Vorfeld gerne berichteten, kam Ralf Brügel und mir spontan bei einer Tasse Kaffee, bei der wir uns gegenseitig erzählten, was wir so an Herausforderungen in unserem Berufsalltag als Kinderarzt und als Männer-Coach erleben. Schnell war klar, dass viele Eltern dankbar sind für ein Format zum Austauschen. Und weil wir beide Männer und Väter sind, war die Idee rasch geboren. Interessant war, dass etliche Männer um mehr Tiefe baten, bspw. auch über Männlichkeit an sich etc. zu sprechen. Dieser Wunsch ist mir sehr willkommen. Wer Interesse an dem Thema hat, kann sich unter fromm@der-lebensberater.net gerne melden.

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