450 mal Pablo Picasso in Göppingen: Werner Meyer (l.) führt die Medienschaffenden sachkundig und kurzweilig durch die Ausstellung. FOTO: FROMM

Eine Ausstellung mit 450 Zeichnungen von Pablo Picasso läuft seit 3. Dezember noch bis Anfang März in der Göppinger Kunsthalle. Im Rahmen des 2002 gegründeten Medien-Forums habe ich die Präsentation am Mittwoch besucht und mit 30 Kollegen eine kompetente und allgemein verständliche Führung von Galerieleiter Werner Meyer bekommen.

Da Picassos große Bilder und Skulpturen eher in Antibes, Paris, über Madrid, London bis New York ausgestellt werden, wählte Meyer mit den Buch-Illustrationen einen anderen Ansatz. „Hier sehen Sie den Zyklus zu einer von Honoré de Balzacs Novelle, die dieser in seinem Pariser Atelier oder seiner Schreibstube verfasst hat“, erzählt der Kurator.

Und wer hat sich Jahrzehnte später eben dort für die Bebilderung des Werkes einquartiert? – Pablo Picasso. Tänzerinnen, Stierkämpfer und Fabelwesen, polit-satirische Postkartenmotive zu Francos Diktatur für die schnelle Reproduktion und deshalb des wohl ersten Shitstorm der Geschichte, das alles zeigt die Ausstellung des Jahrhundertkünstlers.

Jahrzehntelang hat der Mit-Erfinder des Kubismus große Werke der Literatur, von der Lyrik der Barockdichter über Mérimées „Carmen“ bis hin zu Texten seiner Pariser Zeitgenossen illustriert, um deren Absatz zu fördern. Die Grafiken lassen in ausschweifenden Zyklen deutlich den Entstehungsprozess großer Formate erkennen, wenn alle graphischen Formen zunächst aufgelöst werden, um dann mit Elementen der klassischen Antike zu vermischen.

„Picassos Handschrift ist auch in den fragmentarischen Illustrationen immer zu erkennen“, erzählt Meyer den Medienschaffenden aus dem Kreis Göppingen, die sich alle zwei Monate treffen. Organisatoren sind alte Weggefährten aus meiner Göppinger Zeit 1995 bis 2010: Christine Kumpf, Wirtschaftsfördererin der Stadt Göppingen; Rüdiger Gramsch, früher NWZ-Redaktionsleiter und bis 2001 mein Chef; Andreas Schweickert, Inhaber der Agentur Saltico, mit dem ich über die Rückkehr von Frisch Auf in die 1. Handball Bundesliga 2001 ein Buch geschrieben habe; und  Thomas Kießling von K-media & PR in Ulm, der damals Studioleiter be Radio7 in Göppingen war.

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