Wollte ich eine Diagnose über Wladimir Putins psychische Gesundheit verfassen, sie könnte nicht so aussagekräftig sein wie dieses Bild von seinem Konferenztisch, an dem er mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron oder der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock verhandelt. Ausdrücken soll das Bild Macht, Distanz und Unerreichbarkeit.
In Wahrheit sagt es über den russischen Präsidenten, dass er schwach ist und vor Menschen Angst hat. Der lange Tisch dient ihm als Schutz vor seinem Gegenüber. Das sind im Übrigen alles gewählte Vertreter von Demokratien, die er da empfängt, die sich zuvor einem Wettkampf um Beliebtheit und Kompetenzzuschreibung stellen mussten. Das gibt ihnen Sicherheit und Selbstbewußtsein, während Putin sich durch ein Terrorregime und stets gefälschte Wahlen an der Macht hält und nur vorgibt, demokratisch gewählt zu sein.
Wie auch das Bild nur vorgibt, er würde mit seinem Gegenüber sprechen und in Beziehung gehen, um ihn bzw. sie besser zu verstehen. Das würde heißen, dass auch er gesehen und verstanden werden wolle. Wäre das der Fall, würden sich die beiden Politiker in einen kleineren Raum zurückziehen und näher beisammensitzen, idealerweise ohne jeglichen Tisch, weil schon das kleinste Möbelstück eine Barriere bildet.
Nein, Putin will tricksen, täuschen, manipulieren, lächerlich machen u.v.m. Da ist er nicht allein. Diesen Charakterzug haben auch Boris Johnsen (England), Donald Trump (USA), Recep Erdogan (Türkei), Jair Bolsonaro (Brasilien) und viele andere, denke ich nur an China, Nordkorea oder viele arabische Ölstaaten. Diese Männer sind entwicklungspsychologisch kleine, zornige Buben geblieben. Und deshalb sind sie gefährlich.
Als Gestalttherapeut sage ich meinen Klienten häufig, dass es vier Archetypen gibt, die für vier Grundgefühle stehen. Das sind König (Freude), Magier (Angst), Liebhaber (Trauer) und Krieger (Wut). Die von mir erwähnten „Politiker“ sind unerlöste Magier, die manipulieren und mit der Angst ihrer Mitmenschen spielen. Im erlösten Zustand wäre ihre Angst Achtsamkeit. Dann würden sie mit anderen Politikern besprechen, wie sie Frieden in die Welt bringen, Krankheit und Hunger beenden und den Klimawandel verlangsamen.
Arme Welt, armer Putin-Bub. Wie erbärmlich und lächerlich doch Dein langer Tisch sind, Deine ganzen Inszenierungen und Dein albernes Gehabe. Geh‘ in Therapie statt jetzt auch noch die Ukraine zu überfallen- und nimmt Deine kaputten Kumpels gleich mit in den Stuhlkreis, in dem wir mal ergründen, was Mama und Papa Dir angetan haben. Das wäre groß und würde Frieden und Liebe in die Welt bringen. Statt in Waffen zu investieren, könnten wir Windkraft, Solarparks und Speichertechnologien ausbauen. Wladimir, Du nervst!