Trotz Corona war es eine gute Idee, vorige Woche drei Tage in Beuron zu verbringen. Zwar konnten mich die 38 Benediktiner Pandemie-bedingt nicht wie sonst im eigenen Kloster aufnehmen, weil nur rund ein Drittel der Zimmer belegt wird, doch kam ich im Haus im Donautal vis à vis des Bahnhofs auch sehr wohnlich unter. Auch von dort konnte ich an den Gebetszeiten der Mönche in der Kirche teilnehmen und ausgiebige Spaziergänge im Donautal und an den Hängen hinauf machen. Dabei hat der Herbst seinen ganz besonderen Reiz, wenn sich das Laub der unterschiedlichen Baumsorten in prächtigen Gelb-, Rot- und Brauntönen färbt und die Blätter teils im leichten Wind zu Boden tanzen.
Wichtigen Raum nahmen auch die täglichen Gespräche und Reflexionen mit dem Pater ein, den ich seit 40 Jahren hier kenne. Eine tiefe Vertrautheit und Freundschaft verbindet uns mittlerweile und er schaut mir förmlich in die Seele. Dieser Austausch ermöglicht mir neue Sichtweisen, befriedet mich und dient letztlich meiner Psychohygiene. Bei diesem Besuch traf ich auch zwei langjährige Freunde bzw. Bekannte, die in Nachbardörfern wohnen und die ich beide ähnlich lange kenne: Mit ihr habe ich seit 2010 beide Ausbildungen zum Gestaltpädagogen und -therapeuten gemacht.
Er arbeitet im internationalen Vertrieb bei Klöckner Desma in Friedingen, für die ich 2011 gearbeitet habe. Bei der Akquise holte damals der Geschäftsführer vom Flur Hubert Karl, der dort gerade passierte, zu uns ins Besprechungszimmer mit den Worten: „Darf ich Ihnen Ihren Doppelgänger vorstellen?“ Bei der Hausmesse wenige Monate später mit Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer als Stargast, der bei der UN in Nairobi gearbeitet hatte, war Hubert mein ständiger Begleiter, der mir wichtige Informationen über die Märkte in Südafrika, Südamerika oder Asien vermittelte. Seither treffen wir uns immer mal wieder, wenn ich in Beuron bin, zumal auch er als Kind öfter hierher zum Pilgern und Beten kam.