Mit meiner Frau war ich über das Wochenende per Bahn in Langenargen, quasi im Kurzurlaub. Ich habe vor allem gut und viel geschlafen, knapp 300 Seiten in Gregor Gysis Biographie und die Samstagsausgabe der Süddeutschen gelesen (inkl. je 3,5 Stunden Zugfahrt hin und zurück), am Samstag die Vorabendmesse um 18.30 Uhr in St. Martinus besucht, am Sonntag frühs im 15 Meter entfernten Bodensee geschwommen und wir sind mehrmals in den Ort spaziert.
Dabei ist mir am Sonntag gegen 10 Uhr die lange Schlange vor dem Bäcker Metzler aufgefallen, vor dessen Filiale rund 30 Kunden warteten. Das erinnerte mich an meine Kindheitsbesuche in der DDR bei unseren Verwandten und deckte sich mit meinem Eindruck von seinen Backwaren: Vom Holzofen-Brot über die Dinkelseelen bis zu Brezeln und Zwetschgen-Kuchen war alles von hoher Qualität. Und die vier Verkäuferinnen trotz des Ansturms sehr freundlich und kompetent.
Ich hatte in Langenargen weitere Bäcker entdeckt, etwa im Edeka-Markt von Esslinger am Bahnhof oder gegenüber des Altersheims auf der Durchgangsstraße. Das Beispiel belegt, wie (soziale) Marktwirtschaft funktioniert und Qualität sich durchsetzt. Für den Bäcker und sein Team habe ich mich sehr gefreut. Auch bin ich dankbar, dass wir in Deutschland so viele tolle Servicekräfte haben, die die tausenden Touristen freundlich und kompetent bedienen. Ein tolles Land.