120 Männer haben am Samstag den 27. Stuttgarter Männertag im Paul-Gerhard-Gemeindehaus besucht, den das Evangelische Männer-Netzwerk in Kooperation mit der Katholischen Männerarbeit organisiert hatte. Ich war erstmals dabei und durfte als Gestalttherapeut und Männer-Coach gleich den Workshop „Krisen als Chance zur Klärung – vom Jammern ins Handeln kommen“ halten.
Ich war tief berührt, dass angesichts von neun Angeboten 20 Männer in meine Gruppe kommen wollten. Schließlich arbeitete ich mit zwölf und etliche der anderen acht ließen sich meine Kontaktdaten geben, um ihr Thema dann eben zu einem späteren Zeitpunkt mit mir zu bearbeiten.
In der Gruppe der etwa 35- bis 73-Jährigen zeigte sich dann der ganze Schmerz, den wir im Alltag so mit uns herumtragen: Belastungen am Arbeitsplatz, Scheidung, Trennung von den Kindern, Verlust der Partnerin, Selbstzweifel, Orientierungslosigkeit. Jeder Mann kam mehrfach zu Wort und drei Männer bearbeiteten mit unterschiedlichen Methoden ihre Themen.
Das Feed-back am späten Nachmittag im Plenum war nicht nur aus meiner Gruppe sehr positiv. In anderen Workshops hatten sich Männer gezielt ihr Verhältnis zu ihren Kindern, zu sich selbst und ihrem Körper angeschaut oder sich einfach mal mit ihren Visionen und Sehnsüchten befasst. So waren das Plenum wie die Gruppenarbeit kraftvoll und es hat eine ganz andere, eigene Qualität wenn so viele Männer nur unter sich sind.
Erstaunt war ich auch über die viele Literatur, die an Büchertischen auslag oder die Vielzahl an Angeboten, die es für Männer gibt und die hier teils vorgestellt und beworben wurden: Das reicht vom Pilgern allein oder in der Gruppe über Yoga- und Meditationskurse bis hin zu Segelfreizeiten für Väter mit ihren (Paten-)Kindern. Hilfreich sind sicher auch die Kontakte, die ich hier mit einzelnen Männern knüpfte, die teils 150 Kilometer Anreise auf sich genommen hatten. Herzlichen Dank den Organisatoren und Machern für ihren Dienst.