Prof. Dr.-Ing. Albert Staudt aus Bruckmühl hat in der Süddeutschen vom 24.06. einen unaufgeregten Leserbrief formuliert, den ich als Theologe besser nicht texten könnte und deshalb in Auszügen zitiere, weil er meine Hoffnungslosigkeit über den Klimawandel gut begründet: „Die Klimaänderung folgt den Gesetzen der Physik: Die Klimagase verstärken den Treibhauseffekt, die Temperaturdifferenz zwischen Pol und Äquator nimmt ab, der Jetstream in der oberen Troposphäre wird schwächer, die Westwindtrift kommt zum Erliegen und damit die Wanderungsbewegung der Hoch- und Tiefdruckgebiete.
Infolgedessen bleiben die Hochs und Tiefs immer längere Zeit ortsfest und führen zu lang andauernden Hitze- und Dürreperioden oder lang andauernden heftigen Niederschlägen. Die Folgen: Überflutungen, Wald- und Artensterben, Krankheiten, Hitzetote, Ernteausfälle, Desertifikation, ganze Landstriche werden unbewohnbar, Flüchtlingsströme und so weiter. Anders als in den Parlamenten verabschiedete Gesetze, lassen sich die Gesetze der Physik nicht manipulieren oder in bestimmte ideologische Richtungen lenken oder so ausgestalten, dass sie einzelnen Bevölkerungsgruppen Vorteile verschaffen…“
So weit der kluge Professor, dessen Leserbrief noch weiter geht und der die Klimakleber als Hüter der Verfassung rühmt, da die Karlsruher Richter die Politiker auffordern, die Pariser Klimaziele einzuhalten. Aber Papier ist ebenso geduldig wie Gesetze, deren Einhaltung niemand mehr überprüft und sanktioniert. Die FAZ schrieb dazu am Samstag von der „Gesetzgeber-Insolvenz“, weil wir längst mehr Gesetze hätten als wir noch überwachen können.
Und statt dass die Welt handelt, überfällt Putin die Ukraine, so dass wir wieder Panzer bauen müssen statt CO2-Emmissionen zu senken; die Deutschen wählen in ihrer Ohnmacht und Überforderung zunehmend die AfD und radikalisieren sich, weil es so anstrengt, die Komplexität unserer (Individual-)Gesellschaft auszuhalten. Und in meinem Nachbarort Winterbach werden nochmals fruchtbare Äcker zubetoniert, weil irgendwelche Bürger sich in Einfamilienhäusern breitmachen und die Kommune Steuern einnehmen wollen.
Ich werde vermutlich meinen Alkoholkonsum (weiter) erhöhen, weil ich nüchtern diesen Wahnsinn und dieses AfD-Gejohle kaum mehr aushalte und im August 2026 in Frührente gehen, weil trotz all meines beruflichen Engagements in 35 Jahren alles noch schlimmer wurde und ich für künftige (Enkel-)Generationen keinen Besitz mehr anhäufen muss: Denn der wird denen nichts mehr nützen. Ich denke, es geht zu Ende. Und vermutlich ist das gut so. Auf dieser Welt wurde längst genug gelitten und gelogen.