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„China hat 15 mal mehr Ingenieurstudenten als Deutschland und ein Programmierer verdient fünfmal soviel wie in Deutschland,“ sagt China-Experte Friedhelm Wachs auf dem Kongress christlicher Führungskräfte, wo ich den Geschäftsführer der Wachsonian GmbH Ende Februar zu Künstlicher Intelligenz (KI) gehört habe. Folge für den Verhandlungsexperten: „Wir dürfen die Programmierung der Algorithmen nicht den Atheisten und Konfuzianern überlassen, für die List und Täuschung Tugenden sind.“ Folge für den bekennenden Christen: Das christliche Menschenbild müsse sich auch in der KI wiederfinden. Roboter müssten deshalb als Maschinen erkennbar bleiben und dürften nicht den Humoiden vorgeben.

Für einen entspannten Umgang mit dem Thema KI warb Thomas Schimmel. Der Physiker am Karlsruher Institut für Technologie (KIT): „Wir buchstabieren die Gesetze Gottes nach und erfinden nichts Neues.“ Jeder Fortschritt sei von der Hardware begrenzt, so der Professor. Ein Bauteil für vier Euro umfasse heute 32 Milliarden Transistoren, von denen jeder einzelne regulierbar sei. Wenn nun Schaltkreise per Atom via einzelnem Transistor gesteuert werden könnten, spare das am PC in der Relation 1:10.000 Strom. Die 15 größten Containerschiffe weltweit emissionierten soviel CO2 wie alle Pkw der Welt. Sein Institut erforsche aktuell, diese Frachter auf einer bionischen Luftschicht zwischen Bordwand und Wasser gleiten zu lassen. Das spare immens Energie und das Verfahren stamme aus der Bionik. Ohne Dünger könne die Welt auch nur drei Milliarden Menschen ernähren und rechtzeitig an dieser Schwelle sei der Wachstumsbeschleuniger erfunden worden.

Für hybride Intelligenz plädierte Prof. Klaus Henning vor 3200 Führungskräften auf dem Kongress. Die Übergänge von Mensch zu Schatten-Mensch (Smartphone) zu Schatten-Maschine (Software) und von dort zur Maschine (Hardware) sei fließend und Maschinen lernten heute auf zweierlei Weise: Mn füttert sie mit Daten wie Kinder im Frontalunterricht. Oder man lässt sie ausprobieren wie in der Erlebnispädagogik. Letzteres, so Henning, nenne man „deep learning“ und als Beleg spielte er ein Video vor, in dem ein Roboter das Gehen erlernt.

Nächste Schritte seien Sortieren, Montieren und Emotionen erlernen. „Roboter werden in den USA bereits zu Rechtspersonen,“ so der Seniorpartner der P3 Osto GmbH. Und Handys gälten als erweiterter Teil der Persönlichkeit. Statt Datenschutz setzt der Wissenschaftler deshalb auf Share Economy, weil mehr Daten mehr Wissen bedeuteten. Henning: „Wir müssen unsere Ordnungssysteme in Familie, Kirche, Betrieb, Gesellschaft, Demokratie, Welt ganz neu gestalten.“ Es brauche eine Kultur des Vertrauens, der Agilität und der Achtsamkeit.

Auch Thomas Pirlein akzeptiert den fließenden Übergang vom Menschen zum Roboter. Der promovierte Informatiker, der zuletzt als IT-Leiter im Molkerei-Konzern Theo Müllers gearbeitet hat: „Implantate im Gehirn verbessern schon heute die Sehkraft und Prothesen die Mobilität.“ Wenn man immer mehr menschliche Teile austausche, wer definiere dann, wo der Roboter beginnt und der Mensch aufhört? Das Stadium kognitiver Intelligenz sei längst erreicht. Aktuell lernten Roboter wie Sophia, die seit 2017 die Staatsbürgerschaft Saudi-Arabiens habe, sensomotorische, emotionale oder soziale Intelligenz. Bei KI gehe es auch darum, bessere Entscheidungen zu treffen. Aktuell behöben Roboter wie Atlas noch primär auf der motorischen Ebene den Arbeitskräftemangel. Theologen müssten das Thema in der Tiefe verstehen, damit die Kirche hier mitsprechen und -gestalten könne.

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